In der evangelischen Kirche: |
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[1] Anonymer Kindergrabstein
Teilweise abgeplatzter und stark abgetretener Marmorgrabstein.
Im Feld die stehende Gestalt eines Mädchens mit Totenkrönchen
auf dem Kopf. Wohl frühes 17. Jahrhundert. |
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[2] Anna Katharina Barbara von Sparneck
Marmorgrabstein mit stark abgetretener stehender Relieffigur
der Verstorbenen. In den Ecken ebenfalls stark abgetretene Wappenschilder;
rechts unten das Wappen der Familie v. Seckendorff. Von der Umschrift
entzifferte Röttger: ... v. Sparneck, welche Ao. 1664 de[n]
7. July frü dwische[n] 2 u. 3 uhr Ihres alters 17 Jahr weniger
14 Wochen u. 4 Tag. Nach dem Bernsteiner Sterberegister handelt
es sich um den Grabstein von Anna Katharina Barbara von Sparneck
und Weissdorf, die allerdings am 10.07.1664 im Alter von 17 Jahren
weniger 14 Wochen und 5 Tage verstorben ist.
Bei der Verstorbenen handelt es sich um eine Tochter von Christoph
Hieronymus von Sparneck und dessen Ehefrau Dorothea Sabina von
Schaumberg (Grabstein Nr. 4). Zusammen mit ihrem Bruder Hieronymus
Wilhelm Dietrich (Grabstein Nr. 5) war sie an den Pocken verstorben.
(Röttger 86, 2)
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[3] Anonymer Kindergrabstein
Stark abgetretener und teilweise beschädigter Marmorgrabstein.
Im Feld unter einem Segmentbogen die auf einem Kissen ruhende
Gestalt eines Wickelkindes. Zu Seiten seines Hauptes zwei Wappenschilder.
17. Jahrhundert. |
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[4] Christoph Hieronymus von Sparneck
Marmorgrabstein mit von Knorpelwerk umrahmter
Inschriftkartusche, oben geflügelter Engelskopf. Über
den Engelsflügeln die Ehewappen Sparneck - Schaumberg.
Grabstein mit Resten polychromer Fassung.
Inschrift: Der Hoch Edle gebohrne Herr Christoph
Hieronymus von Sparneck u. Weissdorf ward gebohren Ao. 1616
de[n] 31. Xrbis seel: verschide[n] Ao. 1688 seines Alters 71
Jahr, Löhen Herr gewese[n] 40 Jahr. Die Hoch Edle gebohr[n]e
Frau Dorothea Sabina v. Sparneck gebohrne von Schaumberg seel.
verschide[n] Ao. 1680 de[n] 9. Martii Ihres Alters 75 Jahr in
Ehesta[n]t gelebt 40 Jahr ruhe[n] alhir mit Zweye[n] Adeliche[n]
Kindern.
Christoph Hieronymus von Sparneck war am 5. September
1688 in Bernstein verstorben. Da er seine Kinder (Grabstein
Nr. 2 & 5) bereits vor ihm verstorben waren fiel sein Erbe
an Hans Christoph Erdmann v. Sparneck, den mittleren Sohn von
Hans Adam v. Sparneck zu Trausnitz. (Röttger 86, 4)
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[5] Hieronymus Wilhelm Dietrich von Sparneck
Marmorgrabstein mit stark abgetretener stehender Relieffigur
des Verstorbenen. In den Ecken ebenfalls stark abgetretene Wappenschilder.
Die Ähnlichkeit mit Grabstein Nr. 2 erlaubt die Zuschreibung
des Grabdenkmals an Hieronymus Wilhelm Dietrich von Sparneck,
der drei Tage vor seiner Schwester Anna Katharina Barbara am 7.
Juli 1664 im Alter von 22 Jahren weniger 11 Wochen und 3 Tagen
an den Blattern (= Pocken) verstorben ist. Er war ein Sohn von
Christoph Hieronymus von Sparneck und dessen Ehefrau Dorothea
Sabina von Schaumberg (Grabstein Nr. 4). (Röttger 86, 3)
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[6] Johann Christoph und Anna Margaretha Schöninger
Marmorgrabstein mit zweigeteiltem, schlichten, viereckigen Inschriftfeld,
darüber das Lamm Gottes in einer ovalen Reliefkartusche.
Von der stark abgetretenen Umschrift ist zu lesen: ... Johann
Christoph Schöninger ... 27. April Ao. 1686 da ... In einem
vom übrigen Inschriftfeld mit dem Leichtext abgetrennten
Segment stehen folgende Worte: Es ruhet auch hier nebe[n] ihre[n]
L. Eltern Jgfr. Anna Margaretha, welche A. D. 1657 d. 16. Januarii
allhie gebohren und d. 15. ejusde(m) Ao. 1684 hier wieder verschieden,
Ihres Alters 27 Jahr w(eniger) 1 Tag.
Johann Christoph Schöninger ist am 04.04.1616 in Münchberg
geboren. Seit 1649 wirkte er als Pfarrer in Bernstein. Er starb
am 27.04.1686 in Bernstein. (Röttger S. 85, 1; Simon Pfarrerbuch
S. 299, Nr. 2263)
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Außen im Umkreis der Kirche: |
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[7] Friedrich Kempff
Im Feld der Kalksteinplatte Leichtext, oben von Beschlägwerkornamentik
und einer Muschel abgeschlossen. Darunter ein Kelch und ein Wappenschild
mit den Initialen AMC.
Umschrift: (Hier) liegt begraben der weiland Ehrwirdig wolgelart
H. Friderich Kempff von Wartenfelß, so alhier zum pernstein
pfarrer gewes ... geschlaffen, seines alters 38 Jar, 25 wochen
1 tag gott ... amen.
Der Verstorbene stammte aus Selb und war seit dem 11.06.1611
mit Margaretha Hönicka, geb. Rößler, Müllerswitwe
aus Fleißenhammer bei Wunsiedel verheiratet. Von 1611 bis
zu seinem Tod am 24.03.1621 war er Pfarrer in Bernstein. (Röttger
86, 8; Simon 156, Nr. 1189) |
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[8] Anonymer Kindergrabstein
Stark abgetretener Marmorgrabstein mit der Gestalt eines adeligen
Kaben mit Handschuhen und Stulpenstiefeln. In den Ecken Wappen.
1. Hälfte 17. Jhd. (Röttger 87, 10)
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[9]
Marmorgrabstein mit qualitätvoller Bildhauerarbeit. Eine
von Knorpelwerk umrahmte runde Inschriftkartusche wird von einem
Engel gehalten. Auf der Inschriftkartusche Leichttext. Von der
Umschrift ist zu lesen: ... gestorben 1673 ihres alters 47 Jahr
...
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[10] Johann Heinrich & Katharina Margaretha Arzberger
Klassizistische Sandsteinstele für Johann Heinrich Arzberger
(* 28.09.1770 + 24.01.1806) und dessen Ehefrau Katharina Margaretha.
(Röttger 87, 11) |
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[11] Margaretha von Zedtwitz
Grabstein aus Kalkstein, fast gänzlich abgetreten. Im Feld
sind die Umrisse einer Frauengestalt erkennbar. Um deren Haupt
sind drei Wappenschilder angeordnet. Von der Umschrift ist zu
entziffern: ... 1592 DEN 14 DEC: ENTSCHLIF IN GOT ... Dem Kirchenbuch
entnahm Röttger daß im Jahr 1592 "die edle ...
christliche Matrone Margaretha, deß edeln ... Adam von Zedtwitzs
Haußfrau, geborene von Abßbergk gottselige, allhier
in der Kirche neben dem Taufstein" bestattet wurde. (Röttger
86, 7) |
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[12] Christian Gottfried Schöniger
Marmorgrabstein mit gewölbter, halb abgeschlagener von Lorbeerstab
umrahmter Inschriftkartusche. Oben deuten sich zwei Wappenschilde
an. Er erinnert an Magister Christian Gottfried Schöniger,
geboren am 24. März 1654 in Bernstein als Sohn des Pfarrers
Johann Christoph Schöninger und dessen Ehefrau Anna Margaretha
(Grabstein Nr. 6). Seit dem 11. Juni 1689 war er mit Anna Maria
Rößler, einer Pfarrerstochter aus Kirchenlamitz verheiratet.
Seit 1686 war er Pfarrer in Bernstein. Hier starb er am 16. August
1697. (Röttger 87. 9; Simon 298, Nr. 2261) |
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Literatur:
Bernhard Hermann Röttger:
Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Oberfranken,
Bd. I. Landkreis Wunsiedel und Stadtkreis Marktredwitz, München
1954.
Matthias Simon:
Bayreuthisches Pfarrerbuch, München 1930 |